Tipps und Tricks zur Fleckenentfernung
Fleckenentfernen: lästig, aber absolut machbar
Kaum etwas ist ärgerlicher als ein frischer Fleck auf dem Lieblingskleidungsstück. Flecken zu entfernen ist oft mühsam, und einfaches Waschen reicht da nicht immer. Aber zum Glück gibt es eine Lösung: Wenn man weiß, was zu tun ist, bekommt man das Problem in den Griff.
Nicht alle Flecken sind gleich – und sie verhalten sich auch nicht gleich.
Ein Fettfleck muss anders behandelt werden als beispielsweise ein Gras- oder Tintenfleck. Wenn man da nicht die richtige Methode wählt, kann sich der Fleck sogar dauerhaft festsetzen. Deshalb ist es so wichtig, die Art des Flecks zu kennen.
Dieser Artikel ist dein umfassender Ratgeber im Fleckendschungel. Ich zeige dir, was die häufigsten Flecken sind und wie man sie am besten loswird. Zu jedem Fleckentyp gibt es dann auch noch einen eigenen Artikel mit Bildern und einer Schritt-für-Schritt-Anleitung. So gerätst du beim nächsten Mal nicht in Panik, sondern weißt genau, was zu tun ist.Warum ist es so wichtig, die Fleckenart zu kennen?
Fleckenentfernung ist keine Hexerei, aber es gibt eben auch keine Universallösung. Der Schlüssel zum Erfolg ist, genau zu wissen, mit welchem Fleck man es zu tun hat. Denn es macht einen Unterschied, ob Blut, Tinte oder Fettflecken ihre Spuren hinterlassen haben.
Verschiedene Flecken reagieren unterschiedlich auf Wasser, Hitze und Reinigungsmittel. Eiweißhaltige Flecken – wie Milch, Ei oder Blut – gerinnen bei Kontakt mit warmem Wasser. Wenn man also heißes Wasser nimmt, brennt man sie quasi erst richtig ins Gewebe ein.
Fettige Flecken (Öl, Butter, Soßen) sind wasserabweisend, deshalb reicht normales Waschen oft nicht aus. Hier helfen Fettlöser oder warmes Wasser mit Spülmittel. Farbige, pigmentierte Flecken – wie Wein oder Obst – können die Fasern verfärben und müssen daher speziell behandelt werden. Wenn man die falsche Methode anwendet, hinterlässt man nicht nur einen Fleck, sondern riskiert auch noch Schlimmeres. Der Fleck kann tiefer ins Gewebe eindringen oder sich in den Fasern festsetzen. Und manche Mittel können das Material ausbleichen oder beschädigen.
Deshalb ist der erste Schritt immer, die Art der Verunreinigung zu bestimmen. Wenn man die kennt, muss man nur noch die richtige Methode anwenden – und dabei helfe ich dir in den folgenden Abschnitten. Denn Fleckenentfernung ist kein Glücksspiel, sondern das Ergebnis bewusster Entscheidungen.
Die häufigsten hartnäckigen Flecken – und was man dazu wissen sollte
Fleckenentfernung ist am effektivsten, wenn man weiß, was einen erwartet. Einige Flecken sehen auf den ersten Blick harmlos aus, während andere heimtückisch sind und erst nach dem Waschen richtig sichtbar werden. Schauen wir uns die häufigsten Flecken an – und worauf man von Anfang an achten sollte.
Blutflecken zählen zu den typischen Protein-Flecken – und hier gilt eine goldene Regel: Niemals heißes Wasser verwenden! Das würde das Eiweiß im Blut „kochen“ und den Fleck noch tiefer ins Gewebe einbrennen.
Also: Sofort mit kaltem Wasser ausspülen, dann vorsichtig reiben. Anschließend ein enzymatisches Waschmittel oder eine Fleckenseife auftragen und 15–30 Minuten einwirken lassen. Bei älteren oder hartnäckigen Flecken hilft auch eine Paste aus Natron und Wasser. Danach gut ausspülen und wie gewohnt waschen.
Bei weißer Kleidung kann zusätzlich Wasserstoffperoxid oder bleichendes Fleckensalz (Natriumpercarbonat) zum Einsatz kommen – aber auch hier vorher an einer unauffälligen Stelle testen.
Cola enthält Zucker, Farbstoffe und Säuren – eine Mischung, die sich gerne im Stoff festsetzt. Spülen Sie den Fleck direkt mit kaltem Wasser aus. Danach Flüssigwaschmittel auftragen, 15–20 Minuten einwirken lassen, ausspülen und wie gewohnt waschen.
Bleibt ein Rest? Dann hilft ein Bad in Natronwasser oder ein sauerstoffbasierter Fleckenentferner. Weiße Kleidung kann mit Zitronensaft nachbehandelt werden – wie immer vorher an einer verdeckten Stelle ausprobieren.
Vor allem Antitranspirantien mit Aluminiumsalzen können hartnäckige Rückstände hinterlassen. Was hilft? Eine Paste aus Backpulver und Wasser anrühren, in den Fleck einreiben und etwa 30 Minuten einwirken lassen. Danach gründlich ausspülen und wie gewohnt waschen.
Alternativ: Das Kleidungsstück in eine Mischung aus Essig und Wasser legen – das löst die Ablagerungen ebenfalls. Bei weißen Sachen kann auch ein bleichmittelhaltiger (sauerstoffbasierter) Reiniger helfen. Wichtig: Pflegeetikett beachten und vorher an einer unauffälligen Stelle testen.
Einmal nicht aufgepasst beim Kochen oder Essen – und schon landet Öl auf dem Shirt. Diese Flecken sind wasserabweisend, daher reicht eine einfache Wäsche meist nicht aus.
Tupfe den frischen Fleck mit Küchenpapier ab – nicht reiben! Dann streue etwas Natron, Backpulver oder Stärke auf den Fleck und lass es mindestens 15 Minuten einwirken. So wird das überschüssige Fett aufgesaugt. Danach abbürsten und die Stelle mit Spülmittel oder Flüssigwaschmittel einreiben. Gut ausspülen und wie gewohnt waschen.
Bei besonders hartnäckigen Flecken kannst du den Vorgang wiederholen oder – falls der Stoff es verträgt – einen speziellen Fettlöser verwenden.
Grasflecken – besonders bei Kindern fast ein tägliches Thema! Das grüne Chlorophyll dringt tief in helle Stoffe ein und ist schwer zu entfernen.
Deshalb: Fleck so schnell wie möglich mit kaltem Wasser ausspülen. Danach etwas Flüssigwaschmittel oder Fleckenentferner einarbeiten und 15–30 Minuten einwirken lassen.
Bei besonders hartnäckigen Fällen hilft auch eine Mischung aus Essig und Wasser (1:1) oder ein Fleckenentferner auf Sauerstoffbasis. Anschließend bei der passenden Temperatur waschen.
Tipp für weiße Kleidung: Wasserstoffperoxid oder bleichendes Fleckensalz (Natriumpercarbonat) – vorher unbedingt an unauffälliger Stelle testen.
Jod ist hartnäckig und färbt stark – daher ist Vorsicht geboten. Überschüssiges Jod sofort mit einem Tuch abtupfen (nicht reiben!). Danach in kaltem Wasser einweichen und mit Alkohol oder einem jodspezifischen Fleckenentferner (z. B. mit Natriumthiosulfat – in der Apotheke) behandeln.
Alternativ geht’s auch mit einer Stärkepaste: Stärke mit wenig Wasser zu einer dicken Masse verrühren, auf den Fleck geben, trocknen lassen und abbürsten.
Weiße Textilien können mit Wasserstoffperoxid oder bleichendem Fleckensalz behandelt werden – aber immer erst an unauffälliger Stelle testen!
Diese Flecken färben besonders schnell – und bei hellen Stoffen sieht man sie sofort. Schnell handeln ist hier wichtig: Frische Flecken direkt mit kaltem Wasser ausspülen.
Wenn das nicht reicht, mit etwas Flüssigwaschmittel oder verdünntem Essig einreiben, 15–30 Minuten einwirken lassen, dann wie gewohnt waschen.
Weiße Textilien lassen sich zusätzlich mit Zitronensaft, Wasserstoffperoxid oder bleichendem Fleckensalz behandeln – immer vorsichtig testen.
Kakao enthält Fett und Eiweiß – beides setzt sich schnell in Fasern fest. Deshalb: Zuerst mit kaltem Wasser ausspülen, dann mit etwas Spülmittel oder Flüssigwaschmittel behandeln und einwirken lassen.
Bei stärkeren Flecken das Kleidungsstück in lauwarmem Wasser mit Backpulver oder einem Fleckenentferner auf Sauerstoffbasis einweichen. Anschließend bei der passenden Temperatur waschen.
Für weiße Stoffe: Zitronensaft oder Wasserstoffperoxid kann helfen – aber bitte vorher testen!
Ob an Schuhen, Hosen oder Haaren – Kaugummi klebt hartnäckig und ist alles andere als leicht zu entfernen. Besonders bei Wärme haftet er richtig gut im Stoff. Aber keine Sorge, mit dem richtigen Trick bekommst du ihn wieder los!
Am einfachsten geht’s, wenn du den Kaugummi erst einmal einfrierst. Lege das Kleidungsstück in einem Plastikbeutel für ein paar Stunden ins Gefrierfach oder reibe direkt mit einem Eiswürfel über den Fleck. Sobald der Kaugummi hart geworden ist, kannst du ihn vorsichtig mit einem stumpfen Messer oder Löffel abkratzen.
Sind danach noch Reste zu sehen, hilft etwas Speiseöl oder Essig: Einfach die betroffene Stelle betupfen, einwirken lassen und anschließend abwischen. Wichtig: Nach einer Ölbehandlung solltest du ein fettlösendes Waschmittel verwenden, damit keine fettigen Spuren bleiben. Danach wie gewohnt waschen – und fertig!
So entfernen Sie Kerzenwachsflecken richtig
Bevor Sie Kerzenwachs aus Textilien entfernen können, muss es zunächst vollständig aushärten. Legen Sie das betroffene Kleidungsstück dafür am besten ins Gefrierfach oder reiben Sie die Stelle mit einem Eiswürfel ab.
Sobald das Wachs hart ist, lässt es sich vorsichtig mit einem stumpfen Messer abkratzen. Legen Sie danach ein saugfähiges Papiertuch oder Löschpapier auf und unter den Fleck und bügeln Sie die Stelle bei niedriger Temperatur. Durch die Wärme schmilzt das restliche Wachs und wird vom Papier aufgesaugt.
Bei farbigen Wachsresten sollten Sie – je nach Gewebeart – einen geeigneten Fleckenentferner oder Alkohol verwenden. Anschließend waschen Sie das Kleidungsstück wie gewohnt in der Maschine.
Foundation, Lippenstift, Mascara – auf heller Kleidung sind sie ein echter Albtraum. Diese Flecken enthalten oft Öle und Farbpigmente, die sich gerne festsetzen. Aber keine Panik, mit ein bisschen Geduld bekommst du auch diese raus!
Zuerst vorsichtig den überschüssigen Make-up-Rest abtupfen – bloß nicht reiben, sonst dringt die Farbe tiefer ein. Danach gib etwas flüssiges Spülmittel oder Make-up-Entferner auf den Fleck und arbeite es sanft mit den Fingerspitzen oder einer weichen Bürste ein. Lass das Ganze etwa 10–15 Minuten einwirken, spüle es anschließend mit kaltem Wasser aus und wasche das Kleidungsstück wie gewohnt.
Bei weißen Stoffen kann auch eine Paste aus Natron oder ein Fleckenmittel auf Sauerstoffbasis helfen, die letzten Farbreste zu beseitigen. Auch hier gilt: vorher an einer unauffälligen Stelle testen
Maschinenöl oder Bratfett – solche Flecken setzen sich gerne fest. Deshalb: Schnell handeln! Überschüssiges Öl mit einem Tuch abtupfen (nicht reiben), dann Natron, Backpulver oder Stärke darüberstreuen und 15–30 Minuten einwirken lassen.
Danach abbürsten, ein fettlösendes Mittel oder Gallseife auftragen und gründlich einreiben. Nach der Einwirkzeit bei möglichst hoher, materialgerechter Temperatur waschen.
Bei sehr hartnäckigen Flecken kann ein spezielles Lösungsmittel helfen – aber auch hier: Erst an unauffälliger Stelle testen.
Knetmasse? Erst mal einfrieren! Entweder das ganze Kleidungsstück in einer Tüte in den Gefrierschrank legen oder mit Eis bearbeiten. Danach mit einem stumpfen Messer vorsichtig abkratzen.
Bleibt ein fettiger oder farbiger Fleck zurück, hilft etwas Spülmittel oder Fettlöser. Einwirken lassen, gut ausspülen, dann normal waschen.
Für besonders hartnäckige Farbspuren kann auch eine Paste aus Natron helfen.
In den folgenden Artikeln findest du eine genaue Beschreibung und die beste Lösung für jeden Fleckentyp. Damit wird die Fleckenentfernung einfacher denn je.
Braune Flecken rund um Metallteile wie alte Heizkörper oder Kleiderbügel? Das klingt ganz nach Rost – und der ist leider wasserunlöslich. Für seine Entfernung brauchst du etwas Säure.
Mische dafür einfach Zitronensaft und Salz zu gleichen Teilen und trage die Mischung auf den Fleck auf. Lass das Ganze 15–30 Minuten einwirken – wenn möglich in der Sonne, das verstärkt die Wirkung. Danach gründlich ausspülen und das Kleidungsstück wie gewohnt waschen.
Bei besonders hartnäckigen Flecken kannst du auch zu einem speziellen Rostentferner greifen. Und nicht vergessen: Vorher immer an einer unauffälligen Stelle testen, besonders bei empfindlichen Stoffen. Die Kombination aus Zitrone und Salz wirkt übrigens besonders gut auf weißer Kleidung!
Rote Bete hat’s farblich wirklich in sich – deshalb heißt es auch hier: schnell reagieren! Spülen Sie den Fleck sofort mit kaltem Wasser aus, damit er sich nicht im Stoff festsetzt. Danach etwas Flüssigwaschmittel oder eine Mischung aus Zitronensaft und Wasser auftragen und 10–15 Minuten einwirken lassen.
Bei hartnäckigen Flecken hilft ein Bad in Wasser mit einem sauerstoffbasierten Fleckenentferner. Dann wie gewohnt bei passender Temperatur waschen. Bei weißen Textilien kann Zitronensaft oder Wasserstoffperoxid die letzten Spuren beseitigen – aber vorher immer an einer unauffälligen Stelle testen.
Stockflecken sind mehr als nur unschön – sie riechen unangenehm und können sich im Gewebe festsetzen. Deshalb: Möglichst schnell handeln!
Den trockenen Schimmel zunächst draußen abbürsten. Danach das Kleidungsstück in Essigwasser (1 Teil Essig, 2 Teile Wasser) oder in eine Lösung aus Natriumpercarbonat (Aktivsauerstoff) einweichen.
1–2 Stunden einwirken lassen, anschließend heiß – aber materialschonend – waschen. Wenn möglich, danach in der Sonne trocknen. Hartnäckige Flecken? Vorgang wiederholen.
Vor allem auf weißen T-Shirts sieht man sie deutlich: gelbliche Verfärbungen im Achselbereich. Sie entstehen durch eine Reaktion zwischen Schweißsalzen, Hautfetten und Aluminiumsalzen im Deo. Wird der Fleck nicht rechtzeitig behandelt, setzt er sich dauerhaft im Stoff fest.
Was hilft? Eine Paste aus Backpulver und Wasser anrühren, auftragen, 30 Minuten einwirken lassen. Danach sanft einreiben und mit kaltem Wasser ausspülen.
Bei älteren oder hartnäckigen Flecken hilft eine Essig-Wasser-Mischung (1:1) oder ein Fleckenentferner auf Sauerstoffbasis. Weißes Textil? Ein Spritzer Zitronensaft kann zusätzlich aufhellend wirken. Aber Achtung: Bei alten Flecken sind die Erfolgschancen leider begrenzt.
Tinten- und Filzstiftflecken behandeln
Besonders Eltern kennen das: Einmal nicht aufgepasst und die Tinte ist überall. Ob Wasser- oder alkoholbasiert – diese Flecken gehen leider nicht einfach von allein wieder raus. Aber mit dem richtigen Vorgehen hast du gute Chancen.
Wichtig ist: Schnell reagieren! Tupfe den frischen Fleck vorsichtig mit Küchenpapier ab, aber nicht reiben. Danach etwas Alkohol (z. B. Isopropylalkohol oder sogar Haarspray) auftragen, ein paar Minuten einwirken lassen und wieder vorsichtig abtupfen. Danach mit kaltem Wasser ausspülen und wie gewohnt waschen.
Bei hartnäckigen Flecken kannst du einen speziellen Fleckenentferner für synthetische Materialien verwenden. Aber auch hier: Erst an einer unauffälligen Stelle testen!
Manchmal kommt es vor, dass Weichspüler direkt auf den Stoff tropft oder sich in der Maschine nicht richtig verteilt – das hinterlässt oft ölige Flecken.
In diesem Fall den betroffenen Bereich mit kaltem Wasser ausspülen, dann mit Flüssigwaschmittel oder verdünntem Essig behandeln. 15–20 Minuten einwirken lassen, ausspülen und wie gewohnt waschen.
Auch eine Paste aus Backpulver und Wasser kann helfen – sanft einreiben und danach gründlich auswaschen.
Rotwein, Kirschen, Heidelbeeren oder Himbeeren hinterlassen oft knallige Farbflecken. Die natürlichen Farbstoffe dringen schnell in den Stoff ein – besonders, wenn man sie eintrocknen lässt. Schnelles Handeln ist hier also das A und O.
Tupfen Sie den frischen Fleck vorsichtig mit einem sauberen Tuch oder Küchenpapier ab – nicht reiben! Dann etwas Salz oder Backpulver darüberstreuen, damit die Feuchtigkeit und Farbe aufgenommen wird. Nach kurzer Einwirkzeit mit kaltem Wasser ausspülen. Anschließend das Kleidungsstück in einer Mischung aus Zitronensaft und Wasser oder Essigwasser einweichen. Zum Schluss wie gewohnt mit einem Fleckenmittel bei der empfohlenen Temperatur waschen. Bei weißer Kleidung helfen auch Wasserstoffperoxid oder bleichende Fleckenentferner (z. B. Natriumpercarbonat), um den Fleck komplett zu beseitigen.